Tag 3 - eine Überwindung

Miriams Sicht: So, da saß ich nun da, Hilfsmittel ja oder nein? Aber ist die bequeme Lösung vielleicht das Ende des netten Spiels? Theoretisch bin ich mir eigentlich sicher, dass A die richtige Lösung sein muss, aber kann ich es riskieren???

Nein, kann ich nicht. Außerdem möchte ich Dirk den Spaß nicht verderben (obwohl ich offiziell ja noch immer nicht wusste wer dahinter steckt). Schließlich machte ich mich so gegen halb Neun auf in den Schlosspark.

Nachteil: Regen und der erste kältere Tag des Jahres. Nach gefühlten drei Stunden und mindestens 20mal verzählen endet meine Tour schließlich völlig durchnässt am Startpunkt und ich brauchte etwas über 4.000 Schritte, also Antwort A.

 Das Ärgerliche: Dirk ist zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass ich die Strecke ablaufen werde, klar hätte ich es einfach berechnen können beziehungsweise berechnen sollen. Grrrrrrr...

Nachmittags fuhr ich schließlich zum Zielpunkt und erschreckte mich fast zu Tode, als jemand mein parkendes Auto öffnete mit den Worten: Hallo Miriam, nicht erschrecken, du wirst jetzt massiert.

Also das ist ja ganz nett, aber einfach fremde Autotüren öffnen???? War natürlich die Idee von Dirk. Aber ich konnte mich bei einer tollen Rückenmassage von meinem Schock erholen. Zum Abschied gabs das gewohnte Briefchen mit einer neuen Aufgabe für den nächsten Tag.

Dirks Sicht: Und wieder so ein Geflunker zu Hause. Mit dem Vorwand, dass ich zum Fußball muss wollte ich das Haus verlassen. Da ich sie im Brief auf Sauberkeit hingewiesen habe wollte ich dafür Sorge tragen, dass sie duschen geht bevor sie los fährt. Die Kuriosität der Geschichte wusste ich überhaupt nicht, daher wartete ich ab bis sie endlich duscht, denn ich musste noch den Brief für den nächsten Tag ausdrucken. Sie ging und ging nicht, wie sich im Nachhinein herausstellte ist sie tatsächlich die Strecke abgelaufen. Ich hätte meinen .... verwettet, dass die faule Dame des Hauses nieeeemals raus geht und diese Strecke abläuft. Denn bei Google kann man alles bis auf den cm ausmessen.

Da Sie nun tatsächlich unterwegs war, hatte sie bereits nach ihrem Marsch geduscht. Naja ich konnte auf jeden Fall nicht länger warten und improvisierte...schnell die Daten auf einen Stick und ab in ein Copyshop, ein Glück haben wir eine Callcenterbude um die Ecke.

Ich raste die kleinen Straßen entlang und hielt in zweiter Spur. Schnell rein, hingesetzt und die Datei geöffnet, hektisch schaute ich ständig auf das Auto, da  draußen dauernd gehupt wurde. Der junge Besitzer des Ladens guckte schon mit komischen Blicken zu mir, als ich aber dann auch noch einen Erpresserbrief bei ihm ausdruckte, die Rechnung von 30 Cent auf 2 € aufrundete und wie eine besengte Sau aus dem Laden rannte, klappte seine Kinnlade komplett runter.

Schnell zum Wellness geflitzt, alles abgesprochen und schon war ich wieder weg, da kam auch schon Miriam mit ihrem roten Flitzer. Als mir dann Christoph entgegen kam war das der perfekte Zeitpunkt um mich im Treppenhaus zu verstecken und Sie beim reingehen zu filmen (bald hier zu sehen).

Das wars, da ich mein Auto in einem Parkhaus versteckte, hat sie wieder nichts bemerkt und ich konnte in Ruhe Karim beim Fußball zugucken gehen.

Im Kopf war aber schon der nächste Tag...

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