13.12.2009 - Sonntag
Heute hat der Wecker mal etwas früher geklingelt, da wir bereits um 10:15h fertig zum Ausflug sein müssen. Es geht nach Desert Island, einer kleinen einsamen Insel in mitten des großen Ozeans mit nur zwei Bewohnern, welche sie passend dazu Robinson und Freitag nennen. Highlight des Ausflugs sollte aber nicht die Insel, sondern vielmehr die beiden Schnorchelausflüge werden. Pünktlich standen wir also am Steg zum Abfahren bereit und schauten noch kurz das Spektakel der Fischfütterung an. Hierzu hat heute extra ein Boot gehalten mit Touristen einer anderen Insel, die sich das Treiben unter Wasser schnorchelnd anschauen wollten. Die Geschwindigkeit der Fische beim Jagen der geworfenen Beute hat sie zunächst etwas erschreckt und sie nahmen merklich Abstand, indem sie weiter nach hinten schnorchelten.
Dann ging für uns auch schon los mit dem Dhoni in Richtung Desert Island. Das Dhoni fährt gefühlte 3 km/h und der Weg erwies sich dadurch schlicht als unendlich. Schließlich hatten wir dann doch irgendwann die Insel vor uns und ladeten zunächst nur das Gepäck ab, um wenige hundert Meter weiter in der Tiefe in der Nähe einer Sandbank schnorcheln zu gehen. Todesmutig bin sogar ich direkt vom Boot aus ins Wasser gesprungen obwohl unter mir bestimmt 300m nichts außer Wasser war oder vielleicht auch ein bisschen weniger:-). Dirk stellte sich sogar so geschickt an, dass er direkt seinen Schnorchel beim Reinspringen verlor und er auch keine Chance mehr hatte ihm in die Tiefe hinterzutauchen. Na seine Laune könnt ihr euch dann ja bestimmt vorstellen. Es war aber auch nicht gerade einfach die ganze Strecke ohne Schnorchel zurückzulegen, dabei auch was von den Fischen zu sehen, also immer wieder unterzutauchen und noch dazu schwimmen. Er tat mir leid, aber ich konnte ihm ja schlecht meinen Schnorchel geben, schließlich ist er der Sportler von uns beiden. Die Korallen und die Fische waren unglaublich. Im Gegensatz zu unserem Hausriff war die Natur hier unberührt und anscheinend auch nicht vom Tsunami erfasst worden. Die Korallen waren fast schöner als die Fische selbst. Zum Glück haben wir die Unterwasserkamera und können somit einen Teil der Unterwasserwelt einfangen. Um kurz ein bisschen auszuruhen machte die ganze Gruppe auf einer Sandbank Pause. Nacheil: überall waren Korallen und schwupps hat mich eine Welle umgehauen und mit der Hand gegen eine Korall gestoßen. Ergebnis war eine kleine Wunde an der Handinnenfläche sowie an einem Finger. Zum Glück brennt Salzwasser ja nicht tierisch auf Wunden;-). Schließlich schnorchelten wir direkt zum Boot, da Dirk langsam die Puste ausging vom vielen Luftanhalten und fuhren im Anschluss zur einsamen Insel.
Das Essen war bereits vorbereitet und im Anschluss hieran hatte man zwei Stunden zur freien Verfügung. Ist wirklich gar nicht so einfach die Zeit auf so einer Insel totzuschlagen. Da wir beide keine Sonnenanbeter sind und es nie länger als fünf Minuten in der Sonne liegend aushalten beschlossen wir schließlich spazieren zu gehen. Nachteil: Man hat nach ca. drei Minuten in eine Richtung die Insel umrundet und dabei sind wir schon langsam gelaufen. Nach zwei Richtungswechseln sind wir für uns selbst ein wenig schnorcheln gegangen, wobei ich natürlich vergessen hatte zu erwähnen, dass die Crew zum Glück noch einen Ersatzschnorchel für Dirk hatte und seine Stimmung daher merklich wieder besser wurde.
Im Anschluss an diese freie Zeit sind wir dann in der Gruppe ins Wasser und haben entlang der Riffkante die Insel umrundet, was natürlich deutlich länger dauert als zu Fuß zu gehen. Auch hier gab es wieder ganz tolle Fische und Korallen zu sehen. Auch eine fischfressende Muschel haben wir fotografiert. So ein Biest mit so schönen Farben. Dirk war immer der Letzte, so in einer Reihe zu schnorcheln ist natürlich nicht sein Ding. Aber diesmal sollte der Alleingang bestraft werden, denn ganz unverhofft tauchte plötzlich eine Schildkröte unter uns in der Tiefe auf. Leider war das Fotografieren nicht möglich, da ständig irgendwelche Flossen der Mitschnorchler vor der Linse waren. Sie war bestimmt zwei Meter groß und bewegte sich ganz elegant. Leider hat es Dirk trotz Rufens nicht mehr rechtzeitig geschafft, da so ein dämlicher Italiener der Meinung war, er müsse ihr hinterher tauchen, was sie dazu bewegte schnellstmöglich in der Tiefe und damit Dunkelheit zu verschwinden. Schade! Also die Insel war nicht der Hit, aber für die tolle Unterwasserwelt hat sich der Ausflug total gelohnt. Ach ja, wir haben sogar Nemo in seiner Annemone getroffen.
Zu Hause angekommen waren wir eigentlich nur noch kaputt und hungrig, mussten aber wie immer bis 20:30h auf das Essen warten. Nach dem Essen sind wir dann noch zum Jetty, um noch eben einen Blick auf die Fische zu werfen, als plötzlich ein riesiger Hai auf dem Meeresboden lang schlich. Toll anzusehen, aber zum Glück stand ich auf dem Steg :-). Ich behaupte nach wie vor, dass der mindestens drei Meter sein musste, wobei bei Dirk jeder Hai so um die zwei Meter hat, was auch nicht hinhauen kann. Leider hatten wir mal wieder keine Kamera bei, aber wer weiß, man sieht sich immer zweimal im Leben. Zum krönenden Abschluss haben wir dann noch drei Sternschnuppen gesehen, was bei dem klaren Sternenhimmel aber bestimmt keine Seltenheit ist. Auf den Anblick wäre jede Sternwarte neidisch bzw. würde es sie gar nicht geben.
zu Tag 7